
Fünf Ebenen der Führung
Vielleicht hast du das auch schon erlebt: Du besuchst eine Gemeindeveranstaltung und bist begeistert von der Organisation, den freundlichen Mitarbeitenden, dem reibungslosen Ablauf. Und irgendwann denkst du: Wie machen die das eigentlich alles? Wer hat hier den Überblick? Die Antwort ist oft: niemand allein – sondern verschiedene Leiter auf verschiedenen Ebenen.
In jeder funktionierenden Gemeinde oder Organisation gibt es mehrere Ebenen von Leitung. Das ist kein Zeichen von Bürokratie, sondern von guter Struktur. Und genau darum geht es heute.
Fünf Ebenen – viele Rollen
In der Leitersprache unterscheiden wir fünf klassische Leitungsebenen. Sie helfen dir nicht nur, deine Rolle besser zu verstehen, sondern auch, gesunde nächste Schritte zu planen:
Einflussnehmer: Als Nachfolger Jesu ist deine erste Leitungsverantwortung dich selbst zu führen und Salz & Licht zu sein. Du darfst und sollst positiven Einfluss auf dein Umfeld nehmen.
Projektleiter: Du organisierst ein Event, koordinierst eine Aktion oder planst eine spezielle Initiative. Deine Verantwortung ist meist zeitlich begrenzt – aber trotzdem essenziell. Ohne dich gäbe es kein Sommerfest, keine Weihnachtsfeier, keinen Jugendgottesdienst.
Team- oder Gruppenleiter: Du leitest eine feste Gruppe von Menschen – zum Beispiel das Welcome-Team, den Jugendhauskreis oder das Musikteam. Hier bist du vor allem für Menschen zuständig, nicht nur für Aufgaben.
Bereichsleiter: Du koordinierst nicht nur Mitarbeitende, sondern vor allem andere Leiter. Du schaust auf einen ganzen Bereich, zum Beispiel „Next Generation“ oder „Gebet & Seelsorge“. Deine Aufgabe ist es, Leiter zu entwickeln, zu fördern und zu vernetzen.
Gesamtleiter: Du trägst die Verantwortung für die ganze Organisation oder Gemeinde. Du musst nicht alles wissen, aber alles im Blick behalten – Vision, Kultur, Kommunikation, Struktur. Eine große Aufgabe mit viel Gewicht.
Alle fünf Ebenen sind gleich wertvoll. Sie unterscheiden sich nicht in der Bedeutung, sondern in der Perspektive.
Nicht jeder muss ganz oben landen
Vielleicht denkst du: Wenn ich leiten will, muss ich irgendwann Gesamtleiter werden. Aber das stimmt nicht. Leitung ist kein Wettrennen nach oben, sondern ein Gehorsam gegenüber Berufung und Begabung. Nicht jeder ist für die Gesamtverantwortung gemacht – und das ist gut so. Jesus hat nie gesagt: „Werdet alle Chefs.“ Sondern: „Folgt mir nach“ und „Dient einander.“
Gute Leitung beginnt da, wo du jetzt bist – nicht da, wo du vielleicht irgendwann mal sein könntest.
Biblisches Vorbild? Mose und sein Leitungsteam
Ein gutes Beispiel für verschiedene Leitungsebenen findest du in 2. Mose 18. Mose hatte den Auftrag, das Volk Israel zu führen – aber er merkte schnell, dass er es allein nicht schaffte. Sein Schwiegervater Jitro riet ihm, Leiter über 1000, über 100, über 50 und über 10 einzusetzen (2. Mose 18,21). Verschiedene Verantwortungsebenen, angepasst an Kapazität und Berufung. Dieses Prinzip gilt bis heute.
Schon in der Bibel war klar: Leitung ist Teamarbeit. Und: Leitung braucht Struktur, damit Menschen nicht untergehen.
Deine Ebene finden – mit dem K5 Leitertest
Vielleicht fragst du dich jetzt: Wo stehe ich eigentlich? Bin ich mehr Projektleiter oder sollte ich in Richtung Bereichsleitung denken? Dann lohnt sich ein Blick in den K5 Leitertest. Der Test hilft dir, dein aktuelles Leitungspotenzial zu entdecken – und gibt dir Hinweise, auf welcher Ebene du gerade wirksam sein kannst. Du findest ihn im Rahmen der K5 Leiterkurse und auf der K5 Website.
Der Test ersetzt keine Berufung, aber er bringt Klarheit. Und Klarheit hilft dir, mutiger zu leiten – da, wo Gott dich gerade braucht.
Aufgaben und Skills verändern sich mit der Ebene
Wer ein Projekt leitet, braucht gute Planung und Organisation. Wer ein Team leitet, muss Beziehungsfähigkeit und Kommunikationsstärke mitbringen. Wer Leiter leitet, sollte coachen, reflektieren und strategisch denken können. Und wer Gesamtverantwortung trägt, braucht Weitblick, Entscheidungsfreude und geistliche Standfestigkeit.
Je höher die Ebene, desto mehr geht es um das Entwickeln von anderen und das Steuern komplexer Systeme – nicht mehr nur um eigene Umsetzung.
Fazit: Es geht nicht um Karriere, sondern um Berufung
Manche Leiter fühlen sich schlecht, weil sie „nur“ ein Projekt leiten oder ein kleines Team führen. Aber ganz ehrlich: Ohne Projektleiter gibt es keine Aktionen. Ohne Teamleiter kein Leben in der Gruppe. Ohne Bereichsleiter keine Weiterentwicklung. Und ohne Gesamtleiter keine gemeinsame Richtung.
Leitung ist ein Leib – und jeder Teil wird gebraucht.
Deshalb: Finde deine Ebene. Lerne, was du dort brauchst. Wachse hinein. Und halte Ausschau, wo Gott dich vielleicht als Nächstes gebrauchen möchte.
Titelfoto von Steffan Mitchell auf Unsplash