
Wie lernen Erwachsene gut?
Lernen ist nicht nur etwas für Kinder mit Ranzen auf dem Rücken und Stundenplan in der Hand. Auch als Erwachsene lernen wir – ständig. Und gerade als Leiter solltest du das sogar bewusst tun. Die Frage ist nur: Wie lernen wir eigentlich als Erwachsene – und was macht effektives Lernen aus, das uns wirklich weiterbringt?
Im Vergleich zum Lernen als Kind läuft das bei uns heute ganz anders. Kinder lernen vor allem durch Anleitung, durch Wiederholung und durch klare Strukturen, die von außen vorgegeben werden. Erwachsene dagegen bringen schon eine Menge Lebenserfahrung, Überzeugungen, Routinen – und manchmal auch Blockaden – mit. Wir lernen eher kontextbezogen: Wenn wir merken, dass uns ein Thema konkret betrifft oder herausfordert, sind wir offen dafür. Und: Wir lernen am besten, wenn wir es mit dem echten Leben verbinden können.
3 Schlüssel für deinen Lernerfolg heute:
1. Schlüssel: Selbstreflexion
Selbstreflexion spielt eine riesige Rolle. Wenn du zum Beispiel nach einem herausfordernden Teamgespräch merkst: „Da bin ich zu schnell über den anderen hinweggegangen“ – dann ist das ein Lernmoment. Kein Unterrichtsraum, kein Whiteboard. Sondern dein Alltag. Die Reflexion darüber, was du gedacht, gefühlt und getan hast, ist der Schlüssel. Erwachsene lernen also nicht primär durch Wissen – sondern durch Erfahrung plus Nachdenken über diese Erfahrung.
2. Schlüssel: 70:20:10 - Lernmodell

Ein Modell, das genau dieses Prinzip aufgreift und weltweit in der Führungskräfteentwicklung eingesetzt wird, ist das 70:20:10-Lernmodell. Vielleicht hast du schon mal davon gehört – vielleicht ist es dir neu. In jedem Fall steckt darin ein echter Gamechanger für deinen eigenen Lernweg als Leiter.
Die Idee ist simpel – aber tief:
70 % unseres Lernens geschieht durch praktische Erfahrungen.
20 % durch den Austausch mit anderen.
10 % durch formale Trainingsinhalte.
Wenn du das auf deinen Alltag als Leiter überträgst, heißt das:
Die echten Aha-Momente kommen nicht beim Lesen eines Leitungsbuchs – so gut es auch sein mag. Sie kommen, wenn du eine Entscheidung triffst, Verantwortung übernimmst, einen Konflikt löst oder scheiterst und wieder aufstehst. Das ist die 70 %: Lernen durch Tun.
Dann gibt’s die 20 %: Lernen im Miteinander. In Gesprächen mit deinem Leitungsteam. In der K5-Lerngruppe. Im ehrlichen Feedback. Im Gebet mit anderen Leitern. Hier wird dein Denken erweitert, dein Blickwinkel geweitet. Du merkst: Ich bin nicht allein mit meinen Fragen – und andere haben Impulse, die mich weiterbringen.
Und schließlich die 10 %: Lernen durch Training, Input, Kurse. Auch wenn das prozentual der kleinste Teil ist, ist er trotzdem wichtig. Er schafft Struktur, gibt Sprache, zeigt Prinzipien. Aber: Ohne die anderen 90 % bleibt es oft reine Theorie.
Genau aus diesem Grund ist das 70:20:10-Modell bei den K5-Leiterkursen kein theoretisches Konzept – sondern gelebte Praxis.

Du bekommst starke Trainingsinhalte (10 %), die du direkt in der Realität deines Ehrenamts anwenden kannst (70 %). Du wirst ermutigt, das Gehörte mit deiner Lerngruppe zu reflektieren, voneinander zu lernen und dir gegenseitig zu helfen (20 %). So wird aus Input echtes Wachstum.
Ein Beispiel: Du schaust eine K5-Trainingseinheit zum Thema „Konflikte klären“. Klar, du lernst ein paar hilfreiche Modelle. Aber erst wenn du mit diesem Wissen in dein Team gehst, ein schwieriges Gespräch führst – und danach in der
Lerngruppe reflektierst, was lief gut,
was nicht – dann wird aus Training echte Veränderung.
3. Schlüssel: Ganzheitliches Lernen

Und hier kommt noch etwas dazu, was uns bei K5 wichtig ist: das K5-Kompetenzmodell. Es beschreibt, welche Fähigkeiten und Haltungen du als geistlich reifer Leiter brauchst. Dinge wie Selbstführung, Teamleitung, Beziehungsfähigkeit, geistliches Leben und strategisches Denken. Dieses Modell ist nicht nur eine theoretische Liste – es gibt dir Orientierung, wo du persönlich wachsen kannst. Und es hilft dir, das Gelernte gezielt auf dein Leitungshandeln zu übertragen.
Denn Leitung ist nicht nur eine Aufgabe – sie ist ein Wachstumsweg. Und wie du lernst, macht den Unterschied: Ob du dich mit Wissen füllst, das verpufft – oder ob du dich Schritt für Schritt weiterentwickelst zu dem Leiter, den Gott in dir sieht.
Also: Wo stehst du gerade? Bist du eher bei den 10 %, sammelst Wissen – aber tust dich schwer, es anzuwenden? Oder bist du ständig im „Machen“, aber ohne die Zeit, dein Tun zu reflektieren? Oder fehlt dir der Austausch mit anderen, um dein Denken zu weiten?
Was auch immer dein nächster Schritt ist – mach ihn bewusst. Denn als Leiter lernst du nie „für dich allein“. Dein Wachstum ist ein Geschenk für die Menschen, die dir folgen. Und wenn du in Bewegung bleibst, wirst du erleben: Gott nutzt deine Lernbereitschaft, um durch dich andere zu prägen.
Und genau darum geht’s bei K5.
Titelfoto von Avery Evans auf Unsplash